Das Internet der Dinge

Das Internet der Dinge

Das bisschen Haushalt macht sich von allein, sagt …

Wer kennt es nicht, ein wichtiges Haushaltsgerät wie Waschmaschine oder Geschirrspüler funktioniert nicht mehr oder nicht mehr richtig. In der Regel lässt sich ein Defekt Ihres Haushaltsgerätes im Handumdrehen wieder beseitigen. Wenn sich eine Reparatur dennoch als unwirtschaftlich entpuppen sollte, muss eben eine neue Waschmaschine oder Spülmaschine her.

Waren die Auswahlkriterien vor einigen Jahren noch begrenzt, haben Sie heute viel mehr Optionen. Möglich macht es das Internet. Im ersten Moment mag man verwirrt schauen: „Was hat denn das Internet mit meinem Herd oder Backofen zu tun?“ Auf den ersten Blick vielleicht wenig, aber bei genauerem Hinsehen doch so viel mehr.

Jeder hat sicherlich schon mal erlebt, wie es ihm eiskalt den Rücken herunterlief, als er an einem hektischen Tag nicht mehr sicher war, ob der Elektroherd ausgeschaltet ist oder man die Waschmaschine noch angeschaltet hat, damit das Lieblingsshirt oder das schicke Hemd pünktlich zum nächsten Termin sauber ist.

Wie einfach wäre es, wenn Sie diese Dinge von unterwegs kontrollieren könnten? Oder wenn Sie im Supermarkt nachschauen könnten, ob die Milch zu Hause noch ausreicht?

Milliarden vernetzter Haushaltsgeräte

All dies ist keine Zukunftsmusik mehr, denn immer mehr moderne Haushaltsgeräte verfügen über einen Internetanschluss. Bis zum Jahr 2020 werde es mehr als 50 Milliarden vernetzte Geräte weltweit geben, schätzt der weltgrößte Netzwerk-Ausrüster Ericsson. So lässt sich die Waschmaschine von unterwegs per App über Handy oder Tablet anschalten. Der Kuchen wird von unterwegs auf seinen Bräunungsgrad kontrolliert und der Backofen ausgeschaltet. Auch der Trockner startet wie von Geisterhand und liefert nach dem stressigen Arbeitstag pünktlich ein duftendes, kuschelweiches, noch warmes Handtuch. Und hier ist noch lange nicht Schluss. Führende Hersteller wie Miele, Bosch, Siemens, AEG usw. entwickeln derzeit Kühlschränke, die per Kamera prüfen, was in welcher Menge noch vorhanden ist. So können Sie unterwegs einfach den Füllstand prüfen oder gleich den Kühlschrank beauftragen, die fehlenden Artikel nachzubestellen. Gleichzeitig wird es bald Backöfen und Elektroherde geben, die anhand des Strichcodes auf der Verpackung gleich alles auf die optimale Temperatur und Garzeit einstellen. Rezepte dazu zieht sich der Herd von morgen einfach per Internet von der Herstellerseite.

Ähnlich auch die Bedienungsanleitung: Wo man gestern noch beim Einstellen des neuen Herdes Probleme hatte, erklärt einem das Gerät von morgen künftig Schritt für Schritt, wie man es zu bedienen hat. Traumhafte Zeiten, in denen der Geschirrspüler selbst ans Nachfüllen des Klarspülers erinnert oder der Kaffeevollautomat gelernt hat, wie man seinen Kaffee am liebsten trinkt oder wie süß die heiße Schokolade für die Kinder sein soll.

Doch so traumhaft das alles klingt, sollten Sie nicht alles vorbehaltlos hinnehmen. Hersteller von Autobatterien z.B. planen, in die neuen Modelle Chips einbauen zu lassen, mit denen sich jederzeit der Standort der Batterie und somit auch Ihrer ermitteln lässt, um im Ernstfall einem liegengebliebenen Autofahrer gleich das passende Modell per Pannenhelfer bringen lassen zu können. Ist doch toll, denken Sie vielleicht im ersten Moment. Aber möchten Sie tatsächlich, dass jeder weiß, ob sie gerade in Berlin bei einer Tagung sind oder gerade in Südfrankreich den Urlaub genießen?

Praktisch ist vieles aber auf jeden Fall. Neue Waschmaschinen haben nämlich Tanks für Waschmittel und Weichspüler und prüfen selbst, wie viel sie für die gerade geladene Wäsche benötigen. Sollte das Waschmittel dann zur Neige gehen, informiert Sie die Maschine per App. So können Sie direkt von unterwegs neues mitbringen. Moderne Spülmaschinen schalten schon automatisch aus, wenn eine Undichtigkeit zu befürchten ist. Praktisch jedoch, wenn sie auch gleich vom Haushaltsgerät die Kontaktdaten des nächsten Technikers bekommen, um den Fehler beheben zu lassen. Vielleicht wird die App eines Tages sogar selbständig einen Termin planen können. Kein Kopfzerbrechen mehr, wann Sie diesen noch dazwischenschieben können, denn wie lange die Reparatur voraussichtlich dauern wird, weiß der Wäschezuber der Zukunft selbst. Und wann sie zu Hause sind, lässt sich durch den Chip in der Haustür und die sorgfältig im Onlinekalender eingetragenen Termine recht genau bestimmen. Noch mögen solche Szenarien futuristisch klingen, aber die ersten Prototypen laufen schon vom Band. Starten auch Sie in die Welt, in der sich das bisschen Haushalt wirklich von alleine macht - oder zumindest fast.